Erfahrungsbericht – Was packe ich in meinen Koffer

Ein Beitrag von unserem Leser Manuel Moyà

Am Flughafen, in der Warteschlange am Check-In Schalter stehend, bestaune ich immer, wenn auch etwas argwöhnisch, ärgerlich wegen der langen Wartezeit aber auch mitleidig, die Flugreisenden mit ihrem Kofferarsenal. So mancher Reisende mit zwei bis drei Hartschalenkoffern, einer großen Reisetasche und einer kleineren. Ob diese Leute auswandern oder umziehen?

Wie dem auch sei, so möchte ich nicht reisen, je leichter das Gepäck, desto besser. Außerdem ist schon mehrmals aufgegebenes Gepäck nicht angekommen, oder zumindest verspätet. Daher bevorzuge ich ausschließlich Handgepäck. Verständlich, dass Geschäftsleute anders packen müssen als Urlauber oder Individualreisende wie ich.

Aber als Globetrotter, der keinen Wert auf feine Gesellschaft legt und auch nicht glaubt, sich jeden Tag neu in Schale werfen zu müssen, beschränke ich mich auf das Wesentliche. Ich möchte jetzt eine kleine Liste anbieten, die sich bei mir und meinen Mitreisenden in 40 Jahren stets bewährt hat (einige Utensilien gab es damals noch nicht), egal wie viele Wochen man unterwegs ist. Allerdings nicht durch Dschungel und über Berge, mit Zelt, Verpflegung und allem nötigen Outdoor Equipment, sondern als Weltenbummler, der in einfachen Hotels oder Pensionen nächtigt, sich Städte ansieht, durch Nationalparks wandert, die Meeresluft genießt und übers Land fährt.

Zu beachten ist, dass das Gesamtgewicht des Rucksacks 8 kg nicht übersteigt. Einen Teil der Ausrüstung sollte man am Körper tragen.

 

GRUNDAUSSTATTUNG

Rucksack/Reisetasche Kombination, max. 35 Liter Inhalt. Muss als Bordcase tauglich sein.

Brustbeutel – wir bevorzugen eine Axeltasche, die man nicht sieht, für Reisepass u. Dokumente.

Servicetasche zum Umhängen oder als Gürteltasche. Eine Mehrtaschenweste tut es auch, um die nötigsten Dinge zu verstauen.

Regencape, leicht und klein.

Taschentuch, Baumwolle, groß.

Kompaktkamera.

Smartphone + Kopfhörer, mit einer offline-Karten-App sowie offline Wörterbuch (früher war man auf Liliput-Wörterbücher und -Atlanten angewiesen).

Ladekabel-Set.

Powerbank.

Schal, leicht aus Seide, als Stirnband, Hals- oder Mundtuch verwendbar.

Tempotaschentücher.

Bleistift.

Sonnenbrille.

Pilotenuhr, wasserdicht bis 200 m mit Automatikwerk. Billiguhren sind da kaum zuverlässig. Es gibt auch Automatikuhren im Hochpreis-Segment mit mehreren Funktionen (Chronographen). Nicht selten sind die Batterien leer, wenn man die Uhr braucht und auf Reisen finden sich oft keine Ersatzbatterien.

Taschenlampe, klein, LED mit Batterien, dei man überall bekommt.

Pareo-, bzw. Sarong-Tuch; eignet sich als leichte Decke, Kopfkissen, Badetuch und Handtuch.

Nähzeug, klein, Militärversion (ACHTUNG: keine Schere wegen der Flugsicherheitskontrollen).

 

 

BEKLEIDUNG:

Die Bekleidung sollte funktionell sein und weniger alleinigen modischen Kriterien entsprechen, zumal Funktionalität und Chic kein Widerspruch sein müssen! Dies sind natürlich nur Tipps, die aus rein persönlicher Erfahrung und sachlicher Überlegung resultieren. Natürlich ist die Kleidung abhängig von der Region, in der man sich aufhält. Handelt es sich um wechselnde Klimazonen, sollte man das Zwiebelschalenprinzip anwenden, also immer ein Kleidungsstück über das andere anziehen. Zu beachten dabei ist, dass die einzelnen Kleidungsstücke locker sitzen und nicht „slimfit“. Außerden sollten sie aus Baumwolle hergestellt sein. Ich weiß, Anbieter von Trekking-Ausrüstungen übertrumpfen sich mit den neusten technischen Stoffen, die weiß der Kuckuck was alles können. Eines können sie meist mit Sicherheit: stinken. Und hautfreundlich sind sie auch nicht gerade. Aber bitte, das ist jedem selbst überlassen. Wir nehmen keine Kleidung aus Kunstfasern (außer der Badehose, die man ja nicht ständig trägt).

 

5 Paar Baumwollstrümpfe (Kunstfaser führt zum Schwitzen und Reiben der Füße), können unterwegs schnell gewaschen werden.

5 Unterhosen (100% Baumwolle); keine lockeren Boxershorts (reiben beim Wandern), können unterwegs gewaschen werden.

1 Paar leichte Schuhe mit rutschfester Profilsohle (Ersatzschnürsenkel), die für alle Jahreszeiten und zum Wandern geeignet sind (z.B. Desertboots). Wir bevorzugen als Material Leder und eine Rahmen genähte Sohle. In geklebten Schuhen, womöglich noch aus Kunststoffen, so modern sie auch sein mögen, schwitzen die Füße eher, egal, was die Hersteller versprechen.

1 Paar Trekking-Sandalen, rutschfest.

1 Jeans (kein zu fester, steifer Stoff) oder Cargo-Hose.

1 Ersatzhose.

4 T-Shirts (100 % Baumwolle), eignen sich auch zum Schlafen.

3 Hemden aus 100 % Baumwolle. Kunstfaser fängt oft schnell an unangenehm zu riechen (es gibt wenige Ausnahmen) und in Hemden mit hohem Polyester-Anteil kommt man sich, wenn die Sonne drauf scheint, vor wie im Backofen. Wir lehnen alle Kunstfasern ab. Eine Langarm-Version ist nützlich bei Kälte oder Mückenplage. Es sollte locker sitzen und zwei geräumige Brusttaschen besitzen.

Badehose, keine Bermudas.

Pullover, dünn aus Kaschmir; der wärmt und wiegt kaum etwas.

 

 

DOKUMENTE

Pass (in Europa reicht der Personalausweis).

Fotokopien wichtiger Dokumente; heute lässt sich das einfach als Foto im Smartphone speichern.

Krankenkassenkarte.

Führerschein.

Kreditkarte.

Bargeld in Euro und Dollar in kleinen Scheinen (einige Große, um Platz zu sparen; diese sollte man aber stets in einer Bank wechsel).

 

 

HYGIENE:

Nagelknipser.

Pinzette.

Kamm.

Deo-Zerstäuber, 20 ml, nachfüllbar.

Parfum-Zerstäuber, 20 ml, nachfüllbar. (Fakultativ)

Zahnbürste, kleine Reiseversion.

Zahnpasta, klein und ergiebig; hier bietet sich „Ajona“ an.

Rein in der Tube, 50 ml.

Sonnenmilch, 50 ml.

Flüssigseife 50 ml, die man auch zum Haarewaschen benutzen kann. Wir nehmen gerne Sebamed.

Handtuch, klein und saugfähig.

(Die kleinen Abpackungen findet man in verschiedenen Drogeriemärkten)

 

 

MEDIKAMENTE UND ERSTE HILFE:

Magnesium (mit hoher Bioverfügbarkeit; Magnesiumorotat (höchste Bioverfügbarkeit), -aspertat oder -citrat).

Oregano-Öl, 10 ml zur Desinfektion gegen Bakterien und Viren.

Blasenpflaster.

Wundpflaster.

Schmerztabletten (Sorte hängt davon ab, was man verträgt), Acetylsalicylsäure (ASS) oder Metamizol (verschreibungspflichtig) helfen auch bei Grippe.

Kohletabletten gegen Durchfall.

 

 

NOT-VERPFLEGUNG

Brotdose, klein für Schokolade oder Power-Snacks.

Göfel, Kombination aus Gabel und Löffel; Plastik.

Weithalsflasche 500 – 750 ml, transparent.

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